Warum manche Spaß haben und andere nicht

Warum manche Spaß haben und andere nicht:
Ein Weg, seine Energie zu verschwenden und wie man damit aufhört.

Trainingsstunde Tango Argentino.
Eine neue Schrittkombination steht auf dem Programm, die einzelnen Elemente kennen wir schon von früher, die Kombination hat es jedoch in sich.
Heute klappt es bei mir überhaupt nicht ...und es wird auch nicht besser.

Das erinnert mich an ein paar Situationen, die ich im Projektmanagement und in der Projektarbeit erlebt habe:

Angenommen, du bekommst eine neue, sehr schwierige  Aufgabe in einem Projekt übertragen, eine große Herausforderung für dich.
Was denkst du?

Vielleicht so etwas wie:
„Oh Gott, das schaffe ich nie!“ …
Dir wird ganz schlecht, die nächste Zeit bist du völlig gelähmt von dieser „unlösbaren“ Aufgabe.
Und schließlich geht es schief …

Oder vielleicht denkst du:
„Ich habe zwar noch keine Ahnung, wie das geht, ich werde jedoch auf jeden Fall eine Lösung finden“.
Du freust dich darauf, neue Dinge zu lernen.
Du stolperst gelegentlich, das bringt dich aber nicht aus der Balance.
Und schließlich findest du eine gute Lösung.

Was denkst du also?

Henry Ford soll einmal gesagt haben:

"Ob du glaubst dass du etwas kannst
oder glaubst, etwas nicht zu können -
du hast immer recht!"

Er hat das schon vor langer Zeit gesagt, er lebt seit 1947 nicht mehr.
Die Forschung hat das natürlich weiter beleuchtet.
Die amerikanische Psychologin Carol Dweck hat zum Beispiel 2006 in einem Buch geschrieben:
Entscheidend für die Entwicklung eines Menschen ist nicht das Talent, sondern sein Selbstbild.

Achte also auf deine Gedanken, sie könnten Realität werden.

Als ich mir im Tango dann gesagt habe, "das kann ich NOCH nicht", verschwand der Frust, die Leichtigkeit kam zurück und nach ein paar weiteren Versuchen klappte die neue Kombination plötzlich.

Achte also auf deine Gedanken, sie könnten Realität werden.

Mit welchen hinderlichen Gedanken hast Du schon Energie verschwendet?
Und wie hast Du das Hindernis aufgelöst?

 

 

Die stressigsten 8 IT-Jobs – brauchen IT-Menschen Unterstützung bei der Stressbewältigung?

IT-Jobs sind nur mäßig stressig.

Vor kurzem bin ich auf einen Artikel über die stressigsten IT-Jobs gestoßen.
Das US-Karriereportal CareerCast hat Daten für das Jahr 2019 ausgewertet - und auch IT-Jobs bewertet.

Die IT-Jobs liegen mit ihrer "Stressigkeit"/Stress-Last im unteren Viertel bis Mittelfeld einer Auswahl von 220 Berufen. Das erklärt sich, wenn man die Kriterien betrachtet.
Bei CareerCast bezog man für Stress u.a. diese Schlüsselfaktoren ein:
- Reisen, Reisetätigkeit
- Termindruck 
- Wettbewerb / Konkurrenzdenken,
- körperliche Anstrengung,
- Arbeitsumgebung,
- konkrete, bereits erlebte Gefahrensituationen,
- Gefahr für das eigene und für andere Leben
- Druck der öffentlichen Meinung,
- Tätigkeit in der Öffentlichkeit.

Körperliche Anstrengung, Gefahrensituationen und Lebensgefahr kommen in IT-Jobs meist selten vor.

Nachdem Teilnehmer jeden der Stressfaktoren mit einem Wert z.B. zwischen 1 und 10 gewichtet hatten, wurde der "Stress-Score" der einzelnen Berufe errechnet.

Über jede Studie lässt sich vortrefflich streiten, darum soll es hier auch nicht gehen.
Auch die Tätigkeits-Inhalte der Jobs sind US-geprägt, lassen sich wahrscheinlich trotzdem im Wesentlichen übertragen.

Interessant finde ich jedoch die Kriterien der öffentlichen Meinung und Tätigkeit in der Öffentlichkeit.

IT unterstützte Funktionen haben unser Leben schon stark durchdrungen. Die meisten Unternehmen sind ohne IT gar nicht mehr funktionsfähig.
Auch unsere Lebensumstände sind stark beeinflusst.
Offensichtlich, wie die Apps auf unseren Smartphones, Fernsehgeräten oder in Fahrzeugen.
Unsichtbar, wie die Energie- und Wasserversorgung, Mobilfunk, Verkehrssteuerung, Müllabfuhr, etc.

Für uns ist es im Alltag selbstverständlich, dass die Technik reibungslos funktioniert. Das nehmen wir gar nicht wahr. Erst wenn etwas nicht funktioniert, sind Geschrei, Empörung und oft auch Schadenfreude der Besserwisser groß.

An die Menschen, die das alles entwickeln und betreiben, denkt dabei kaum jemand.
Dabei ist es wichtig, dass die gut drauf sind.
Nur dann können sie ihren Job gut machen und wir alle in Stabilität und Sicherheit leben.

Eine Vorstellung davon, was bei einem großen Stromausfall in der Gesellschaft geschehen kann, gibt der Roman "Blackout" von Marc Elsberg. Sehr lesenswert.

Zurück zu den Menschen in der IT-Branche.

Ich will auch in Zukunft stabile Systeme nutzen können und in Sicherheit leben.

Deshalb benötigen auch IT-Menschen sehr wohl Angebote und Unterstützung bei der Stressbewältigung.

Ich tue alles, was ich mit meinen Möglichkeiten kann, damit es diesen Menschen gut geht, sie mit dem Verantwortungsdruck zurecht kommen.
Ich teile gerne mein Wissen mit ihnen, um gute Balance Zwischen Arbeit, Gesundheit und „Freizeit“ zu erreichen bzw. erhalten.

Was gibt mir die Kompetenz?
In über 30 Jahren als Projektleiter und Führungskraft in der IT-Branche und der Industrie bin ich selbst mehrmals an meine Grenzen gestoßen und war in kritischem psychischem und gesundheitlichem Zustand. Bisher konnte ich mich mit ein wenig Hilfe jedesmal selbst wieder daraus befreien. Die Hilfe habe ich mir selbst organisiert. In der Zeit habe ich viel über mich selbst gelernt und zahlreiche Möglichkeiten kennen gelernt und getestet, mich selbst zu stärken.

Von meinen Chefs habe ich in den Phasen keine Unterstützung erhalten, ich bin nicht mal sicher, ob die das überhaupt bemerkt haben.

Die Führungskräfte tragen in einem Unternehmen jedoch wesentliche Teile des Erfolgs und müssen vom Unternehmer „gut gepflegt“ werden. Entsprechende Angebote gibt es, sie brauchen den Führungskräften nur zugänglich gemacht und von diesen genutzt werden. Die Kosten trägt das Unternehmen, oder beteiligt sich zumindest wesentlich daran.

Sehen Sie das für oder in Ihrem Unternehmen auch so, oder meinen Sie, die Leute werden dadurch nur verhätschelt?
Schreiben Sie mir. Ich bin gespannt.

Zum Schluß noch: meine Texte enthalten nicht alles Wissen. Ich fasse Punkte zusammen, die für mich wichtig und entscheidend sind und die mir sehr geholfen haben, Methoden und Fähigkeiten zu erlernen, zu verfeinern und erfolgreich anzuwenden.

PS 
hier die 8 stressigsten IT-Jobs, aufsteigend nach Stress-Level:
- Programmierer
- Information Security Analyst
- Anwendungsentwickler
- Support Spezialist
- Netzwerk- und Systemadministrator
- Data Scientist
- Web-Entwickler
- IT-Systemanalytiker

 

 

 

 

Videokonferenzen machen mich unruhig

Ich kenne und nutze Videokonferenzen seit vielen Jahren. Früher waren es Tools, wie Skype oder GotoMeeting, die ziemlich selten zum Einsatz kamen.
Seit einigen Monaten ist Zoom das Werkzeug der Wahl für die meisten Videotelefonate und Konferenzen.

Ich fühle mich bei derartigen Meetings immer irgendwie unwohl. Ich kann jedoch nicht erklären, warum.

Nun habe ich diese Tage im Economist einen Artikel gelesen, der für mich ein wenig Licht in das Rätsel bringt.

Ein Grund für meine Irritationen sind Pausen durch Verzögerungen in der Übertragung. Und zwar Verzögerungen bei der Sprachübertragung.
Hier kollidiert Technik mit unseren Sprachgewohnheiten.
Wir sind es gewohnt, dass es in Gesprächen keine Pausen oder Lücken und keine Überlappungen gibt.
Jeder von uns kennt das unangenehme Gefühl wenn Gespräche ins Stocken geraten und für ein paar Sekunden Stille herrscht.

Technisch werden bei online-Gesprächen die Sprach- und Videodaten in winzige Pakete zerteilt, über unterschiedliche Kanäle an den Empfänger geschickt und dort setzt das Programm die Pakete wieder zusammen und spielt sie dem Empfänger vor.
Dahinter steht eine geniale und robuste Konzeption aus den Kindertagen des Internet.

 

Gerade bei hoher Auslastung der Datenleitungen kommt es allerdings zu Verzögerungen und Unterbrechungen der Reihenfolge der Pakete.
Die Empfangssoftware hat nun zwei Möglichkeiten:
warten, bis alle Pakete angekommen sind - was zu Pausen führt.
Oder nehmen was bereits da ist und es zusammensetzen - was zu Störungen und schlechter Tonqualität führt.

Üblicherweise setzen Video-Plattformen heutzutage auf die schnelle Audio-Übertragung dafür jedoch von mittlerer Qualität.
Wir kennen alle solche anstrengenden Gespräche.

Zoom, die zur Zeit wohl meistgenutzte Plattform strebt in der Übertragung eine maximale Verzögerung von 150 Millisekunden an. Das ist weniger, als ein Wimpernschlag, genügt jedoch bereits für eine Irritation.
Bei der oben erwähnte Regel "keine Pausen, keine Überlappungen" ist die Schwelle etwa 200 Millisekunden. Im Gespräch braucht also die Nachricht vom Sprecher 150 Millisekunden zum Empfänger und die Antwort weitere 150 Millisekunden zurück - im Idealfall. Deutlich mehr, als die akzeptierten 200 Millisekunden.

Nach einer Studie von Felicia Roberts, eine Linguistin an der Purdue University in Indiana, lassen diese Pausen den Redner weniger überzeugend erscheinen. Im beruflichen Kontext sehr schlecht.
Was steckt psychologisch dahinter?
Eine spontane Antwort auf eine Frage kommt wie aus der Pistole geschossen. Wartet der Fragende auf die  Antwort etwas länger, in einer Studie lag hier eine Schwelle bei etwa 700 Millisekunden, dann unterstellt er, der Antwortende braucht zusätzliche Zeit, um seine Antwort zu formulieren, etwa eine Ausrede oder ein höfliches Nein.
Schlecht für das Vertrauen obwohl vielleicht völlig ungerecht.

Einen anderen Effekt haben wir in Video- oder Telefonkonferenzen alle auch schon erlebt.
Mehrere Personen sprechen gleichzeitig und durcheinander. Das finde ich viel störender, als die Pausen, denn es unterbricht den Gesprächsfluß. Die Konflikte in der Reihenfolge zu klären ist mühsam und kostet Zeit.

Kommt dann noch ein starker Akzent oder gar eine Fremdsprache hinzu, ist es ganz vorbei mit dem Spaß.

Wir Menschen lieben es einfach. Was einfach zu verstehen ist, glauben wir leichter.
Unser Gehirn ist zwar in der Lage, fehlende Elemente in einem Gespräch - zum Beispiel Aussetzer in der Übertragung - auszugleichen. Diese Kompensation fällt uns besonders leicht, wenn wir uns im Thema auskennen und um so schwerer bei unbekannten Sachverhalten.
Bei einer Videokonferenz, bei der es so einfach ist, vorherzusagen, was die Kollegen sagen werden, könnte man auf den Gedanken kommen, warum sie überhaupt abgehalten wird ...

In einer Business-Konferenz sollen ja neue Informationen ausgetauscht werden. Der Teilnehmer mit der schlechten Internetverbindung wird möglicherweise zusätzlich ungerecht "bestraft".

Sehen wir die positive Seite: wir können uns auf die  persönlichen Treffen freuen, wenn wir wieder an den Arbeitsplatz im Unternehmen dürfen.

 

Grandios gescheitert – vorbei ist es mit Ruhe und Balance

Projekte scheitern, gelegentlich.

Es gibt auch gefühlt 1.000 Studien zu Gründen, warum Projekte scheitern. Besonders interessant finde ich dabei die jeweils ganz unterschiedlichen Definitionen von Scheitern. Wahrscheinlich ist das abhängig vom Auftraggeber oder vom Zweck der Studie. Vielleicht soll Angst verbreitet oder Schuldgefühle geweckt werden. "Mit (unserer) Beraterunterstützung wäre das nicht passiert." Wer's glaubt …

Beispiele aus dem Tango?

  • der Tanz mit einem Tanzpartner hat überhaupt nicht geklappt

 Beispiele aus einem Projekt?

  • abgebrochen, weil Kostenrahmen gesprengt
  • abgebrochen, weil Ziel nicht (mehr) erreichbar
  • abgebrochen, weil sich das Umfeld so stark verändert hat
  • eine der Studien fasst beispielsweise zusammen: "Die meisten IT-Projekte scheitern an unklaren Zielen, unrealistischen Zeitvorgaben und fehlender Abstimmung aller am Projekt Beteiligter."

Scheitern ist in Deutschland mit einem großen Makel behaftet - leider.
Wer scheitert ist ein Versager.
Andere Kulturen gehen entspannter damit um und ziehen aus jeder Niederlage eine nützliche ("positive") Lehre.
Hinfallen ist erlaubt, liegenbleiben dagegen nicht.

Eine Niederlage zieht einen emotional erst mal herunter, die Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt.
Die Balance ist dahin …
Das ist verständlich und in Ordnung.

Manchmal wird in Unternehmen ein Projektreview gemacht.
Ich habe selbst einige davon erlebt. Häufig ist die Herangehensweise dabei: "wer ist schuld?", "lasst uns in der Scheiße rühren"
- besonders motivierend 🙁

Ich finde es viel angenehmer und produktiver, mit der Denkhaltung zu arbeiten: "was können wir für die Zukunft daraus lernen / welchen Nutzen können wir davon haben / was war gut in dem Projekt?"
Ob das möglich ist, hängt von der Führungskultur im Unternehmen ab. Ich habe alle Varianten erlebt.

Die Schuldfrage hat mich in meiner Führungsarbeit nie interessiert. Ich stelle die Frage: "wie kommen wir gemeinsam wieder aus der Situation heraus, ohne allzu große Schäden für den Einzelnen, für das Team und das Unternehmen?"
Nach der Lösung des akuten Themas beschäftigen wir uns mit den Lehren daraus und dem, was wir tun, damit das in Zukunft nicht mehr passiert.

Wollen wir uns runterziehen lassen von der Niederlage?
Vielleicht kurz mal, wenn sie gerade passiert ist, niemals jedoch auf Dauer.
Lasst uns das Beste daraus machen!

 

Um wieder in Balance zu kommen, geh folgendermaßen vor:

  • Setze (dir) gleich einen festen Termin, zu dem du eine (kurze) Nachbetrachtung oder Analyse des Scheitern machst.
  • Lass einige Tage oder maximal 3 Wochen Zeit verstreichen nach der Niederlage, bis du wieder "ansprechbar" bist.
  • Mach diese Analyse, sachlich, realistisch, offen und frei von Schuldzuweisungen.
  • Schreib dir auf oder merke dir auf andere für dich wirksame Weise:
    1. was war besonders gut in dem Projekt?
    2. was waren die Hauptursachen für das Scheitern?
    3. was kann für die Zukunft verallgemeinert werden?
    4. welche Umstände kann ich in zukünftigen Projekten selbst beeinflussen?
    5. wie kann ich es beeinflussen und was will ich tun?
    6. wie gehe ich mit den Bedingungen um, die ich nicht beeinflussen kann?

Ein Buchtipp mit Anregungen, besonders für große Projekte:

Norman L. Kerth; Project Retrospective
Die deutsche Übersetzung gibt es als "Post Mortem" beim mitp-Verlag.

 

Mit einigem Geschick kann man sich aus den Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, eine Treppe bauen.
Robert Lembke

 

 

Falls du willst, betrachte das Scheitern oder die Niederlage - je nach dem, wie du es für dich nennst - nach einem halben oder nach einem Jahr noch einmal. Vielleicht entdeckst du dann Auswirkungen, die nützlich für dich waren.

Bei der Nachbetrachtung wirst du Themen finden, die du beeinflussen kannst und welche finden, die du nicht beeinflussen kannst.
Wenn du nicht durchdrehen und in Depressionen verfallen willst, dann konzentriere dich auf das, was du selbst tun kannst. Bleib bei dem, was du beeinflussen kannst.

Und akzeptiere das, was du nicht beeinflussen kannst. Falls dir das schwer fällt, ändere deine Sichtweise darauf.

Die Niederlage hakst du nach dieser Betrachtung ab, legst sie in die Schublade und blickst und lebst optimistisch in die Zukunft.

So unterstützt du deine Balance. 

Erinnere Dich an Deine Erfolge, statt an Deine Niederlagen!
Heike Henkel

 

 

 

 

 

 

Pessimistisch oder optimistisch?

Schau dir deine Ängste an an und prüfe, wie groß das Risiko wirklich ist!

Vergangenes Wochenende war ich auf einer Großveranstaltung. Da waren etwa 1.200 Menschen zusammen.
In Zeiten der Covid-19 Epidemie in Deutschland gab es natürlich viele Anfragen und Diskussionen, ob die Veranstaltung überhaupt stattfinden kann.

Eine seriöse Risikobewertung ist notwendig.

Solche Situationen gibt es auch in Projekten.
Da fallen zum Beispiel wichtige Personen aus, dringend erwartet Lieferungen treffen nicht termingerecht ein, und so weiter.

Natürlich erfolgt so eine Risikobewertung bereits VOR dem Ereignis oder zu Beginn des Projektes und vor neuen Projektphasen.

Auch im Tango Argentino kenne ich kritische Situationen. Da kommt man beispielsweise sehr nah an ein anderes Paar, stößt vielleicht sogar zusammen. Manchmal ist der Boden so glatt, dass ich wegrutsche …

Was kann ich tun, um in Balance zu bleiben?

vorbereitet sein und trotzdem optimistisch

Trotz Murphys Gesetz „was schief gehen kann, wird auch schief gehen“ behalte ich den Optimismus!

Um Murphy zufrieden zu stellen, suchen wir pessimistisch heraus, was alles passieren kann – wahrscheinliches und auch völlig unwahrscheinliches.

Für die wahrscheinlichsten Dinge entwickeln wir passende Aktionspläne und fragen uns:
Was tun wir, wenn dieser Fall eintritt?

Das gibt ein Gefühl von Sicherheit – gut für die Balance.
Trotzdem weiß ich, dass viele der Gedanken unnötig waren – ich weiß nur nicht, welche davon.

Am meisten Energie vergeudet der Mensch
mit der Lösung von Problemen,
die nie auftreten werden.

(William Somerset Maugham)

Auf der Veranstaltung am Wochenende habe ich nur eine einzige Person mit Mundschutz gesehen.
Alle anderen wirkten fröhlich und gelassen.
Das Hand-Desinfektionsmittel in der Toilette war am Ende des Tages aufgebraucht. Die Menschen haben also pragmatisch die bekannten Hygieneempfehlungen beachtet und einen schönen Tag gehabt.
Ich habe allerdings gehört, dass rund ein Drittel der angemeldeten Personen gar nicht erschienen sind. Die waren wohl doch zu unsicher.

Schau dir deine Ängste an. Prüfe, wie groß das Risiko wirklich ist und bleibe in guter Balance!

Stress – schädlich oder nicht?

kommt darauf an … Ihre Ansicht über Stress könnte Ihr Leben retten!

Mittwoch vormittag in der IT-Abteilung. Gerade wurde eine neue Funktion aktiviert.
Die Funktion ist noch fehlerhaft, ein wichtiger Produktionsprozess steht still. Schon tobt das Telefon.
Die beiden IT-Spezialisten sind völlig im Stress. Das Herz rast, die Atmung geht stoßweise, der Schweiß bricht aus …
„Oh je, meine Gesundheit – ich werde jetzt ein paar Jahre früher sterben, denn Stress ist ja schädlich für die Gesundheit!“ denkt einer von ihnen.

Damit orientiert er sich an der allgemein gültigen Meinung: Stress ist schädlich für die Gesundheit. Er schädigt das Herz-Kreislaufsystem, das Immunsystem und noch vieles andere.

Doch das ist nur dann so, wenn wir das auch glauben.
Das muß nicht so sein! Es ist die Sichtweise, die die Wirkung bestimmt.

Studien in den USA – heute gibt es ja zu allem eine Studie – kamen vor einigen Jahren zu dem Ergebnis, dass gestresste Menschen nur dann früher sterben, wenn sie an die Schädlichkeit von Stress glaubten. Andere, auch stark gestresste Menschen, die nicht an die Schädlichkeit glaubten, hatten sogar eine geringere Sterblichkeit, als wenig gestresste Menschen.

Was also denken diese anderen Menschen über Stress?

  • das Herzklopfen bereitet den Körper auf die Herausforderung vor, wir konzentrieren uns, sammeln unsere Energie
  • das schnelle Atmen bringt mehr Sauerstoff ins Gehirn, das dadurch besser arbeitet und leistungsfähiger wird

Daneben gibt es noch weitere interessante Wirkungen. Dazu mehr zu einer anderen Zeit.

Zurück zum Softwarefehler:
Fehler passieren überall im Leben und keine Software ist fehlerfrei. Jetzt geht es darum, den Fehler so schnell wie möglich zu finden und zu beseitigen.
Dabei hilft ein klarer Kopf und die Unterstützung durch hilfsbereite Kollegen.
Für den klaren Kopf kann die beschriebene Einstellung über die Körperreaktionen bei Stress sehr hilfreich sein.

Achte auf deine Gedanken, sie könnten Realität werden.

Milonga, wir sind heute nicht in Balance

Gestern Abend waren wir auf einer Milonga. Leider gab es nur wenige Momente, in denen wir wirklich ZUSAMMEN getanzt haben.
Ach ja: Milonga ist die Bezeichnung für eine Tanzveranstaltung beim Tango Argentino.

Die Musik war gut, es gab auch genug Platz auf der Tanzfläche. Trotzdem war der Tango mehr ein Kampf, als ein Genuss.

Warum eigentlich?
Ich war zu ehrgeizig, wollte alles mögliche wiederholen, und ausprobieren.
Meine Tanzpartnerin hat meine Kommunikation häufig jedoch nicht verstanden. Dann wurde ich ungeduldig … und schon ist der Streit da und die Harmonie futsch.

Wir waren nicht in Balance. Das wurde auch den ganzen Abend nicht wesentlich besser. Also sind wir früher als üblich nach Hause gegangen.

Die Erkenntnis:

  • manchmal muß man akzeptieren, dass es gerade keine Lösung gibt, es nicht besser wird.
  • Mit Gewalt läßt sich der Erfolg oder die Balance nicht erzwingen.
  • Abbrechen und später fortsetzen ist dann die bessere Lösung.

Auf dem Spaziergang mit unserem Hund haben wir heute den gestrigen Abend „analysiert“ und unsere Erkenntnisse ausgesprochen.

Im Projekt-Leben ist das dann ein Review oder Lessons-Learned. Das ist immer hilfreich.

Die Erkenntnisse von oben auf die Projekt-Welt übertragen:

  • Mit Gewalt läßt sich ein Ergebnis nicht erzwingen.
  • manchmal muß man akzeptieren, dass es gerade keine Lösung gibt.
  • Eine kurze Pause machen.
  • Wenn etwas auf eine Weise nicht funktioniert, dann wähle eine andere Vorgehensweise oder einen anderen Ansatz.

Heute Abend ist die nächste Gelegenheit, Tango zu üben und wieder zu genießen. Den Übungsplan haben wir schon aufgestellt.

Heute klappt es beim Tango überhaupt nicht …

Es ist Montag Abend, 20.30 Uhr.

Nach einem stressigen Tag, der auch mal wieder durch einen Verkehrsstau auf der Heimfahrt garniert war, sind wir – meine Frau und Tanzpartnerin Iris und ich – in der Übungsstunde und verbessern unseren Tango Argentino.
Um uns herum bewegen sich 10 weitere Paare in Tanzrichtung. Es ist eng.

Nach dem Eintanzen, um in Stimmung zu kommen, versuchen wir uns an einer neuen Schrittfolge.

Heute klappt es überhaupt nicht. Meine Führungssignale sind schlampig, kommen bei meiner Tanzpartnerin nicht an.
Ich bin mit den Gedanken noch in meinem IT-Projekt …
Ich bin nicht in Balance!

Meine Tanzpartnerin merkt das sofort. Streit liegt in der Luft.

Auch in IT-Projekten gibt es immer wieder ähnliche Situationen, ganz gleich, wodurch sie ausgelöst wurden.

Was können Sie als Projektmitarbeiter dann tun, um aus dem Stress wieder in Ruhe und Balance zu kommen?

Hier mein Notprogramm für solche Fälle:

  • tief durchatmen,
  • einige Minuten Pause machen – bis zum nächsten Musikstück,
  • zur Seite gehen,
  • mir die Erlaubnis geben, die Gedanken an das Projekt, an die Arbeit, was auch immer für die nächste Stunde vor die Tür zum Tanzsaal zu stellen.
  • Jetzt gibt es nur noch Tango Argentino.

Nach diesem  kurzen Neustart läuft es immer besser und nach ein paar weiteren Versuchen klappt auch die neue Schrittfolge.

Auch im Projekt kann es nach einer kurzen Pause wieder produktiv voran gehen.